libido

Freitag, 27. Januar 2006

entwicklung

er: "hab dich ganz gern."
sie: "ich hab dich auch ganz gern."
er: "irgendwie bist du mir nicht egal."
sie: "ich find dich ganz nett."
er: "eigentlich mag ich dich."
sie: "ich find dich auch ganz passabel."
er: "wenn ich drüber nachdenke, muss ich nochmal drüber nachdenken."
sie: "drecksack!"
er: "miststück!"
sie: "hab dich lieb, du drecksack..."
er: "hab dich sehr lieb, du süsses miststück..."

Mittwoch, 16. November 2005

zurück in dich

du bist so warm
ich drücke meinen kalten körper an dich
lass die wärme durch mich durch fliessen
zurück in dich

du bist so weich
ich presse meine alten knochen an dich
lass die sanftheit durch mich durch fliessen
zurück in dich

du bist so schön
ich halte mein graues gesicht an dich
lass die schönheit durch mich durch fliessen
zurück in dich

(2004)

Donnerstag, 15. September 2005

sein

wenn du fühlst, dass du es fühlst,
sei ganz vorsichtig, damit es nicht zerbricht.
wenn du spürst, was du spürst,
sei ganz neugierig, damit es wächst.
wenn du siehst, was du siehst,
sei auf der hut, dass es dir nicht wegläuft.
sei ganz vorsichtig...

(2005)

Mittwoch, 14. September 2005

dies und das

das machst alles du
dass ich morgens zuerst an dich denke
dass ich abends zuletzt an dich denke
dass ich dazwischen nur an uns denke

dass ich diese zeilen schreibe
dass ich nicht ruhig sitzen bleibe
dass ich mich gern an dir riebe
dass ich spüre schöne triebe

dass ich denke an ein wir
ja, das machst alles du...

(2005)

Donnerstag, 7. Juli 2005

unpassend (1)

du siehst toll aus. ich habe zwar meine brille nicht auf, aber ich sehe es dennoch. du bist noch circa zwanzig meter von mir entfernt, und ich bin zwar kurzsichtig, aber ich sehe es. dein gang ist klasse. sehr weiblich, sehr anmutig. du bist gross. und schlank. unter deinem mantel kann ich deine fraulichen formen erkennen. ich freu mich gerade wie... ja wie eigentlich? na waaaahnsinnig halt! du bist so, wie ich es mir vorstellte. ganz genauso. naja, fast. deine haare sind noch schöner als auf den fotos, da wirkten sie eher rötlich, wo sie doch so superschön braun sind.
du bist noch ungefähr zehn meter entfernt, ich gehe langsam auf dich zu und weiss schon genau, dass du gut riechen wirst. ich weiss es einfach. vielleicht funktioniert meine nase aber auch so gut, seit ich nicht mehr rauche.
du strahlst, und deine zähne haben ein weiss, dass ich mich meiner gelben exraucherzähne schäme. meine zunge fährt wie zur kontrolle über meine schneidezähne. deine sind perfekt.

das ist also die frau, mit der ich die letzten drei tage telefonsex hatte. wunderschönen telefonsex. unglaublich, wie nah man sich kommen kann, ohne sich jemals gesehen zu haben. wie kann man jemandem so vertrauen, nur weil man mit ihm ein paar mails und einige telefonate ausgetauscht hat? ist das ernst zu nehmen? ja, ist es. so wie wir miteinander sprechen, spielen, uns umtanzen, uns umgarnen, so kann das passieren. und es ist schön, dass es uns passiert.

wir stehen endlich voreinander. wir umarmen uns. wir passen auch grössenmässig gut. wir wollen uns garnicht mehr loslassen. trotz der kälte und der dicken mäntel, die wir tragen, spüren wir die wärme unserer körper. es ist so schön, diese frau im arm zu haben. wir strahlen beide um die wette. du gewinnst natürlich, dein strahlen ist meinem um längen überlegen. und ich bin in diesem punkt gerne verlierer, bei dem anblick.
wir gehen den weg links in den wald, in meinem kopf gehe ich gerade durch, ob wir die grosse oder kleine schleife nehmen, und ich entscheide mich für die grosse. wir werden uns viel zu erzählen haben, das braucht viel weg. du hakst dich bei mir ein, schaust mich an, ich schau dich an und es kommt mir vor, als würden wir uns ewig kennen.
wir haben uns wirklich viel zu erzählen. du hast kinder, zwei süsse kleine mädchen, die ich noch nicht kenne, aber nur zu gern kennenlernen will. wenn die beiden nur halb so süss sind wie ihre mutter. der mann, der dich verlässt, kann nur ein holzkopf sein...

wird fortgesetzt

Mittwoch, 6. Juli 2005

aller ... dinge sind drei

zugegeben, ich bin nervös. du bist mein drittes date. und die ersten beiden liefen nicht wirklich so, wie ich es mir gewünscht hatte. um es präziser zu sagen: sie waren eine katastrophe.

das erste date fand in einer schwulendisco statt. klasse idee eigentlich, dachte ich damals. und der abend war auch sehr angenehm, jedenfalls der schwule teil davon. sie war alles andere als spannend. eigentlich eher desinteressiert. also saß ich mehr so da und betrachtete die jungs. sie waren jung, sehr jung teilweise. und sie gingen in einer art und weise miteinander um, die mich darüber nachdenken liess, ob man sich davon nicht eine scheibe abschneiden sollte. aber dafür waren wir ja nicht hier. sie brachte eine freundin mit. ich fand die freundin auf anhieb spannender. und sie mich auch. wir plapperten den ganzen abend, ganz ohne hintergedanken. bis sie kaum noch plappern konnte, sonst wäre das ganze bier aus ihr rausgeschwappt. ich blieb nüchtern, ich musste ja noch fahren. als ich zuhause war, trank ich zwei gläser rotwein auf ex, um besser schlafen zu können...

das zweite date passierte mir eine woche später und endete im bett. wir taten es noch eine woche und hörten nie mehr voneinander...

ich mach mich besser noch ein wenig flott für dich. du hast mir ein paar fotos von dir geschickt, auf denen du sehr schön aussiehst. lieb irgendwie. ein wenig burschikos, was ich gut finde. und du hast grüne augen. ich kenne keine frau mit grünen augen, aber heute treffe ich ja endlich eine. hab mich ein wenig verguckt in diese grünen augen. du hast so einen blick, der mich verwirrt, positiv verwirrt.
ein letzter korrekturblick in den grossen spiegel - wie sehe ich aus? ist das hemd das richtige? oder lieber doch das mit dem button-down-kragen nehmen? ich bleib doch beim jeanshemd. das ist zeitlos und geht immer. sind die schuhe sauber? frauen mögen keine schmutzigen und ausgelatschten schuhe. und was ist mit den fingernägeln? mist, die muss ich noch feilen und saubermachen. schaff ich das zeitlich? wenn ich etwas schneller gehe, gehts. die feile fällt ins necessaire und die wohnungstür ins schloss. wir treffen uns an der schlittschuhbahn. ich bin noch nie schlittschuh gelaufen und werde es auch nicht mehr lernen. wir haben uns deswegen zum glühwein verabredet. besser so, dann kann man sich gegenseitig schöntrinken, wenns not tut. es gibt keine hässlichen menschen, nur zuwenig alkohol. den brauchen wir nicht, du bist ja schön und grünäugig, und hässlich bin ich auch nicht. tageslichttauglich steht in manchen selbstbeschreibungen, ein furchtbares wort.
es ist kalt, arschkalt. für einen moment denke ich daran, ein taxi zu nehmen. komm alter, das lass mal lieber, laufen tut dir gut, bist sowieso zu fett im moment. ich bin spät dran und beschleunige. ich komme ungern unpünktlich, und bei einem date ist das sowieso ein 'no go'. die tempoerhöhung hat den vorteil, dass mir warm wird, und den nachteil, dass ich anfange zu schwitzen. hoffentlich versagt mein deo nicht.
du bist natürlich nicht pünktlich. wie es sich gehört. frau darf, nein muss, zu spät sein. alle klischees haben einen wahren hintergrund. hätte mich auch gewundert, wenn du dieses klischee nicht erfüllen würdest. ein kleines bisschen 'püppchen' hab ich auf deinen fotos durchaus entdeckt. hoffentlich kommst du ohne handtasche.
viel los hier an der eisbahn. der duft von schlechtem glühwein und überteuertem lebkuchen hängt in der luft. der typische weihnachtsmarktduft. ich hol mir noch keinen glühwein und warte auf dich. mal sehen, wie lange das dauern wird.
ich warte kaum ein akademisches viertel, da stehst du vor mir. ich hatte dir auch ein bild geschickt, und du hast mich sogar erkannt. hallo. du gibst mir die hand. eine merkwürdige art der begrüssung bei einem date, aber eine bessere fällt mir auch nicht ein. wieso sollte man sich umarmen, man kennt sich schliesslich nicht. und küssen schon garnicht. also doch die kleinstmögliche berührung. dein händedruck ist okay, deine hand ist kalt.
du bist es auch, wir sehen uns an und ich spüre, du bist es nicht. ich spüre auch, dass ich es nicht bin. was nun? ich will hier weg und ich merke, dass es dir nicht anders geht. konnten wir das vorher wissen? kaum, oder? hätten wir unser telefonat zwecks näherem kennenlernen verlängern sollen? kann man sich so irren?
scheinbar schon. wir stehen voreinander wie zwei schüchterne pennäler, die vor der klasse eine szene aus einem schauspiel aufführen sollen. aber wir sind erwachsene menschen. ich hole uns zwei gläser heissen o-saft und wir haben beide etwas, woran wir uns festhalten können. das hilft, innen wie aussen. wir tauschen noch einige belanglosigkeiten aus, wir hätten auch irgendwas erfinden können, wir hören uns sowieso nicht zu. nach ungefähr zehn minuten frage ich dich, was du heute noch vorhast. und du antwortest gottseidank ganz ehrlich. gute idee, sage ich. ich werde mich auch auf meine couch zurückziehen, mir einen tee machen und ein buch lesen. es wird gleich dunkel werden. geht ja schnell, so kurz vor weihnachten. deine hand ist jetzt warm vom o-saft. wir drehen uns voneinander weg und verschwinden...

(2005)

Montag, 4. Juli 2005

moment am meer

"paß auf! schau nach vorne!" rief sie lachend, aber durchaus auch besorgt. er war gerade dabei, ein foto von ihr zu machen, während er bemüht war, auf dem fahrrad nicht die balance zu verlieren. sie radelten nun schon eine gute stunde nebeneinander am meer entlang. das wasser war stahlblau und der himmel fast wolkenlos. in der luft lagen salz und sand, es war ein wunderbarer frühsommernachmittag. sie sah wunderschön aus, das weiss ihrer sommerkleidung hob sich gegen den blauen horizont ab. ihre haare flogen im fahrtwind. sie hatte unglaublich schöne zähne, dachte er.
fast wäre es passiert, er konnte gerade noch dem grossen stein ausweichen, der ihn sicher zum sturz gebracht hätte. er lachte nur. was sollte ihm schon passieren? in diesem moment? ihm, der die frau, die er unablässig fahrradfahrend fotografierte, so liebte, wie er es noch nie gefühlt hatte. er fühlte sich unverwundbar und dachte daran, ob er jemals mehr lieben würde als in diesem augenblick.

(2005)

Donnerstag, 30. Juni 2005

in der nacht aka in die nacht 2

ich wüsste nur zu gerne, was du jetzt tust. jetzt, auf dem weg nach hause, immer noch irritiert.
vielleicht atmest du gerade tief ein, ganz tief. du willst wissen, ob mein duft noch im raum schwebt. wahrscheinlich öffnest du deine nase noch ein stück, gierig, um kein duftatom zu verpassen. ja, ich bin noch hier, bei dir, ströme durch deine sinne wie eine freudige erinnerung.
derweil ich mit dem regen kämpfe. ich will nach hause. ich kann es nicht abwarten, das telefon zu greifen und dich sofort anzurufen. deine stimme hören. deinen atem. bebend. ich möchte dich durchs telefon schwitzen spüren. scheiss regen...
"bist du da? - hallo? hallo!?" ich schaffe es gerade noch, den hörer in die hand zu nehmen und den anrufbeantworter abzuschalten.

2005, demnächst mehr

Mittwoch, 29. Juni 2005

in die nacht

du weisst genau, dass ich merke, wie zögerlich du bist. du bist dir nicht sicher, ob du mir die hand geben oder die schultern für eine umarmung öffnen sollst. du entscheidest dich für den händedruck, aber das leuchten in deinen augen verrät mir, dass du dich gerade ärgerst, dich so entschieden zu haben. du schaust mich an, ich schau dich an, und sofort ist dieses gefühl da. dieses gefühl der nähe, dass wir schon hatten, als wir uns das erste mal sprachen.
diese gewisse wärme, die wir ab sofort austauschen. später werden wir das deutlicher, plakativer spüren.
wir haben keine scheu, uns lange und offen anzusehen, weil wir von anfang an gespürt haben, dass wir uns vertrauen können.
ich nehme deine hand, widerwillig, auch ich würde dich lieber umarmen, also nutze ich gleich die nächste gelegenheit, das nachzuholen. ich spüre, dass es dir gefällt und muss schmunzeln, als du dich herausziehst, weil es sich schliesslich "nicht ziemt"...so schnell, so direkt, so nah.
ich sehe dich an, und sehe, dass du siehst, dass ich dich anschaue. es macht dir nichts aus, angesehen zu werden. du weisst, wie du wirkst. ich weiss das auch. du bewegst dich sanft wie eine katze im bekannten terrain. und du spürst meine blicke, wie sie dir durch den raum folgen.
als du in die küche gehst, denke ich einen moment lang darüber nach, dir zu folgen, um an dich heran zu treten und dich von hinten zärtlich zu umarmen. wir hätten uns wohl nicht mehr losgelassen...
du kommst zurück. und wir wissen beide, dass es nur einen kleinen funkenschlag braucht, um uns beide zum explodieren zu bringen. wir machen uns komplimente, und wir sind beide ein wenig verlegen, aber auch angenehm berührt, weil wir merken, dass wir auf dem richtigen weg sind.
unsere körper flehen uns an, doch näher an den anderen heranzurücken. unsere hirne sind noch stärker. wir lassen unsere hirne reden, gedanken austauschen. laut, weil wir uns wünschen, damit unsere seelen zu übertönen. auch sie reden miteinander, still und sanft und eins.
als ich gehe, berühren sich unsere hände und sie führen uns in eine erste flüchtige umarmung. wir sind uns jetzt so nah, dass wir beide merken, wie der andere schwitzt. wir riechen uns. die gerüche ziehen uns in eine festere umarmung. jetzt nur kein kuss, wir wären sonst verloren. ich rieche dich an deinem hals, du riechst mich an meinem. wir geben uns einen vorsichtigen kuss auf die stelle, an der wir uns gerochen haben, und ich taumele hinaus in die nacht...

(2004)

Montag, 27. Juni 2005

nachtgedanken

du
hast mich einfach so angeschaut
mit deinen grossen runden augen
so offen
so hier

du
hast mich einfach so berührt
mit deinen warmen weichen händen
so zart
so vorsichtig

du
hast mich einfach so geküsst
mit deinen vollen roten lippen
so trocken
dann feucht

du
hast mich einfach so eingeladen
zwischen deine schlanken weissen schenkel
so offen
so ehrlich

du
hast mich einfach eingelassen
zwischen deine schönen roten lippen
so saftig
so prall

du
hast mich einfach so ausschlafen lassen...

(2005)

silent sorrow in empty boats

...stille gebrauchsliteratur...

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